Gedenk-Kapsel bekommt würdigen Platz

Verfasst am: 2021-07-02  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Volker Herold, Ferdi Seidelt

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Die doch recht kurze Geschichte der Doppelgemeinde Rumeln-Kaldenhausen kennt einige wichtige Termine. 1934 zur selbstständigen Gebietskörperschaft "Rumeln" zusammengeschlossen, 1950 Umbenennung in "Rumeln-Kaldenhausen", 1957 Bau des zentral gelegenen Rathauses, 1958 eigenes Wappen, 1975 Eingemeindung als Stadtteil von Duisburg.
In der zweiten Lebenshälfte der gerade einmal 40 Jahre und sechs Monate alt gewordenen Kommune bildete sich durch die sprunghaft gestiegene Einwohnerzahl (1955: 5750 und 1975: 15.250 Einwohner) ein ganz besonderes "Dorfgefühl", was sich nach der Kommunalen Neuordnung sogar noch verfestigte. Insbesondere der Rumelner Peter Wey und der Kaldenhausener Heinz Billen erforschten en detail die Ortsgeschichte, eine Arbeit, die 1984, 1985 und 1986 in unter anderem drei vielbeachteten Bildbänden mündete.
Auf jeweils 62 Seiten wurden präzise Einblicke in das Seelenleben der beiden Straßendörfer gegeben. Auf den letzten Seiten des dritten Buches wird berichtet, dass im Eingangsbereich des neuen Rathauses auch ein Ehrenmal für die Toten des Zweiten Weltkrieges errichtet worden war. Direkt dahinter war eingebaut eine Schatulle mit drei Pergamentrollen, mit den Namen der 193 Gefallenen, Ziviltoten, für tot Erklärten und Vermissten.
Als nun ab 1975, das Rathaus Rumeln-Kaldenhausen war ja kein Rathaus mehr, das Gebäude von der Stadt profan an die Didier-Werke Duisburg-Hochfeld vermietet wurde, musste es zuerst einmal geräumt und umgebaut werden. Das steinerne Ehrenmal wurde zur Kapelle auf dem Rumelner Friedhof transportiert – die inhaltsschwere Dokumentenrolle, mithin die Zeitkapsel des Zweiten Weltkrieges für Rumeln-Kaldenhausen, verschwand im Bauschutt.
So oder ähnlich muss es wohl gewesen sein. Als mir jetzt die seit 45 Jahren verschütt gegangene Dokumentenrolle anonym zugespielt wurde, war auch eine Info dabei, dass damals die Schatulle "aus einem Haufen gezogen" wurde und es nun Zeit wäre, das gewichtige, unversehrte Dokument in gute Hände zu geben. Damals wollte der Finder die Röhre nicht im Archiv der ungeliebten Stadt Duisburg verschwinden sehen. Ungeliebt deshalb, da sich justament Duisburg neben Walsum, Baerl, Homberg und Rheinhausen auch Rumeln-Kaldenhausen einverleibt hatte.
Im Namen von Rumeln-Kaldenhausen bedanke ich mich für die ehrenvolle Übergabe, denn bei der Trauer-Rolle handelt sich es um ein gewichtiges Zeit-Dokument der Doppelgemeinde, wie mir Heimatforscher Heinz Billen bestätigte. Doch wohin mit dem Fund, der doch Leid und Trauer einer ganzen Generation abbildet?
Sie wieder im ehemaligen Rathaus zu platzieren macht nicht viel Sinn. Die Gedenktafel an der Friedhofskapelle durch die Kapsel zu komplettieren wäre eine Möglichkeit, würde aber die Opfer nicht ausreichend würdigen. Auf der Wiese vor dem Trauerhaus befindet sich eine Gedenkanlage, die detailliert die 37 Toten des 1. Weltkrieges ehrt, während der Stein an der Kapelle die Verstorbenen des 2. Weltkrieges nur insgesamt respektiert.
Nach jetzigem Stand der Überlegungen wird es eine Vitrine im Rathaus Rheinhausen sein, in der die geöffnete ZeitKapsel und die drei Pergamentrollen gezeigt werden. Heinz Billen hat sich bereit erklärt, den Glasschrank mit verschiedenen Rumeln-Kaldenhausener Momenten zu ergänzen. Entstehen wird ein Schaukasten, der der Bevölkerung einen tiefen Einblick in die Trauer der 40er Jahre geben wird.

Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Heimatforscher Heinz Billen (rechts im Bild) bestätigt Ferdi Seidelt: „Ja, das ist die original Aufbewahrungsröhre mit den drei Pergamentrollen. Wichtig, dass sie bei der Tafelversetzung nicht verschütt gegangen ist.“ (Foto: Volker Herold).
2 – Diese große steinerne Gedenktafel stand im Foyer des Rumeln-Kaldenhausener Rathauses. Nach der Aufgabe der Amtsstuben ließ Duisburg sie an der Vorderseite der Friedhofskapelle anbringen (Foto: Ferdi Seidelt).
3 – Das Rumeln-Kaldenhausener Rathaus wurde 1957 fertiggestellt. Es entsprach dem Geist der Zeit, im Foyer eines Behördenhauses ein angemessenes Gedenken an die Opfer des 2. Weltkrieges zu installieren (Archiv: Ferdi Seidelt).


50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!

Verfasst am: 2021-06-21  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: HSG, Gruppe C / Photography Studio Duisburg

50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!50 Jahre HSG - und kaum ein Ball landete im Netz!

Es war und ist schon ein Leid: Die Pandemie sorgt auch beim Sport für Stillstand. In Rumeln-Kaldenhausen läuft nicht viel, erst recht nicht im Mannschaftssport, schon gar nicht in der Halle. Voll getroffen wird auch die Kult-Sportart Handball - aus Rumeln, Kaldenhausen und Vennikel nicht wegzudenken. Wir sprachen mit Sascha Gerlach, Manager der HSG Ve-Ru-Ka:
Frage: Hallo Sascha, 2021 sollte für die HSG ein Jubeljahr werden. Doch das pandemische Jahrhundertereignis stellt alles auf den Kopf. Fangen wir zuerst einmal in unserem Fakten-Check an mit der Saison 2020/2021, die einfach nicht zu Ende gespielt werden konnte.
Antwort: Hallo Ferdi, das ist leider richtig. Wie bereits 2019/2020 konnten wir wieder die Saison nicht zu Ende spielen. Lediglich vier Partien absolvierten unsere 1. Herren und ließen mit 7:1 Punkten kurz aufblitzen, welches Potential die Mannschaft um Mirko Szymanowicz und Rainer Puchala hat. Leider kamen unser Jungs auch nicht in den Spiel-Rhythmus, da zwischenzeitlich Corona-bedingt auch noch zwei Partien vom Gegner abgesagt wurden. Unsere 1. Damen bestritten immerhin noch sechs Spiele und holten 6:6 Zähler.
Der Saisonabbruch war aufgrund der Pandemie mit Sicherheit richtig, jedoch natürlich aber auch für alle Beteiligten, ob auf oder neben dem Feld, frustrierend und ernüchternd: die lange Vorbereitung, Schweiß und Arbei im Training, die Zuschauer und Hygienekonzepte, alles umsonst! Ganz zu schweigen von den vielen enttäuschten Kindern und jugendlichen Spielern, dazu den finanziellen Einbußen, die der erneute Saisonabbruch mit sich brachte.
Es ist fantastisch, wie die Verantwortlichen vor und hinter der Bande geschlossen zur HSG stehen. Motto: Heute schon das Morgen gestalten.
Ja, das ist schon unglaublich, mit wie viel Herzblut Trainer, Mannschaft und meine Vorstandskollegen bei der Sache waren und sind. Gerade bei der 1. Herrenmannschaft haben wir mit Tobi Dickel nur einen Spieler, der in „Altersteilzeit“ geht. Tobi bleibt der Mannschaft aber als Stand-by-Spieler erhalten und hält sich auch weiterhin mit der Mannschaft fit, aus familiären und beruflichen Gründen tritt er jedoch kürzer. Alle anderen (!) der Mannschaft 2020/2021 bleiben unverändert der HSG erhalten und werden noch ergänzt durch zwei in Rumeln und Umgebung bekannten Spielern. Der langjährige Wunschkandidat Jan „Roschi“ Roschig bringt eine Menge Erfahrung aus höheren Ligen mit, die er vor allem beim VfB Homberg und zuletzt beim Ligakonkurrenten Hülser SV zeigte. Der zweite Neuzugang ist Tristan Moritz, ebenfalls kein Unbekannter (OSC Rheinhausen, VfB Homberg, zuletzt VfL Rheinhausen). Tristan ist ein dynamischer Linkshänder und stößt als Ersatz für Tobi Dickel zu uns. Ich kann hier unserem 2. Vorsitzendem Uli Nepicks, Trainer Mirko Szymanowicz, aber auch der gesamten Mannschaft nur ein riesen Kompliment für die gute Arbeit und den großen Zusammenhalt in dieser für alle harten Zeit aussprechen.
Turbulenter ging es bei unseren Damen zu. Hier mussten Trainer Klaus Pannenbecker und Damenwartin Gabi Rouland sechs Abgänge kompensieren. Lisa Pfeiffer und Kristina Erlbeck befinden sich in Babypause und stehen nicht zur Verfügung; Lina Tome, Lene Ebner, Sabrina Weber und Laura Harlinghaus suchen eine neue Herausforderung. Katharina Zweig und Jacqueline Behr wechseln vom SC Bayer Uerdingen nach Rumeln. Annika Brunotte, Schwester unseres Spielers Marius Brunotte, steigt nach einer Pause bei Ihrer letzten Station SV Neukirchen wieder ein und wird die fehlende Torhüter-Position ergänzen. Madalena Brunzel kommt vom TV Kapellen zur HSG und last but not least schließt sich mit Leah Labitzke (Fortuna Düsseldorf) ein junges Rückraumtalent den „HSGirls“ an. So können wir bei unseren Mädels sehr positiv nach vorne schauen. Auch hier mein Kompliment an die Macher. Und allen Neuzugängen ein herzliches Willkommen bei der HSG.
Unabhängig vom leidenschaftlichen Bekenntnis zum hochwertigen Handball bei Männer und Frauen, Jungen und Mädchen war in diesem Jahr noch ein Datum wichtig. Am 5. April 1971 gründete sich unter der Leitung von Ewald Puhle unsere Handballsportgemeinschaft.
Ja das stimmt, Ferdi. Der 5. April 1971 ist für den Handball in Vennikel, Rumeln und Kaldenhausen mit Sicherheit historisch. Seither hat sich viel getan und ist viel bewegt worden in und rund um die HSG. Hervorzuheben ist da mit Sicherheit neben den Gründern ohne Frage unser 1. Vorsitzender Herbert Dickel, der seit fast 30 Jahren unseren Handball mit viel Herzblut und Geschick leitet. Er hat die HSG zu der gemacht, die sie heute ist!
Egal, ob Covid 19 oder was auch immer! Wir können doch nicht einfach ein so wichtiges und wertvolles Datum wie "50 Jahre" ersatzlos, kampflos ausfallen lassen.
Auf keinen Fall! Leider hat es Corona unmöglich gemacht, für 2021 auch nur ansatzweise etwas zu planen oder gar zu realisieren. Aber wir werden keinesfalls „unseren“ 50. Geburtstag einfach so streichen. Der HSG-Vorstand wird sich, sobald die Vorbereitungen auf die kommende Saison vollends abgeschlossen sind, eingehend damit befassen. Es sind viele Ideen in unseren Köpfen - im Rahmen des Saisonabschlusses, der Saisoneröffnung oder eines Sommerfestes, Prognose unmöglich. Eines ist jedoch sicher, es wird ein würdiger Rahmen für alle Freunde, Mitglieder und Gönner der HSG werden, aber natürlich auch für alle Bürger und Mitglieder der Stammvereine Rumelner TV, TV Vennikel und TV Kaldenhausen.
Lieber Sascha, jetzt noch ein wichtiger gesellschaftlich relevanter Aspekt. Wenn durch die Pandemie nicht wenige junge Menschen dem Vereinssport den Rücken zukehren, was können wir tun, um die Unverzichtbarkeit des Sports im Vereins zu betonen?
Der Sport nimmt aus meiner Sicht in unserer Gesellschaft einen enorm wichtigen Stellenwert ein. Soziale Kontakte in unseren Vereinen bilden die Basis für ein soziales, gemeinschaftliches Zusammenleben - unabhängig von Herkunft, Religion oder sexueller Ausrichtung. Kinder und Jugendliche in unseren Vereinen, unabhängig von der Sportart, lernen in Ihren Mannschaften Dinge wie Sozialkompetenz, Zusammenhalt und einen respektvollen Umgang miteinander. Oftmals werden Mannschaften oder Verein zu einer zweiten Familie und Stütze für Kinder und Jugendliche. Es ist aus meiner Sicht wichtig, nach dem langen Lock-Down Kinder und Jugendliche wieder für den Sport zu begeistern, damit all diese sozialen Komponenten weiter vermittelt werden können. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen, die durch Home-Schooling, Kontaktbeschränkungen und Gruppensportverbote und dem dadurch resultierendem Bewegungsmangel gelitten haben. An dieser Stelle sind wir alle gefordert, Vereine, Eltern, Schulen und auch die Kommunalpolitik.

1 – Manager Sascha Gerlach begrüßt Jan Roschig – der kraftvolle Rückraumspieler kann auf eine Menge Erfahrung in Regional- und Oberliga verweisen. - Foto HSG
2 – Routine pur. Annika Brunotte, zuletzt SV Neukirchen, beendete vor sechs Jahren zwischenzeitlich ihre Karriere, jetzt wieder im Kasten der Ve-Ru-Ka. - Foto HSG
3 – Leah Labitzke kommt von der A-Jugend von Fortuna Düsseldorf und fühlt sich insbesondere im Rückraum wohl. Sie ist das Nesthäkchen der HSG-Frauen. - Foto HSG
4 – Das HSG-Team 2021/2022 (oben vl): Sascha Gerlach, Wolfgang Klinz, Erik Schwarz, Steffen Langer, Marius Brunotte, Mirko Krogmann, Philipp Dickel, Rainer Puchala, Mirko Szymanowicz, unten vl: Dominik Gatza, Torben Nepicks, Hendrick Bay, Max Kraas, Sebastian Brysch, Bastian Müller, Marvin Euchler, Tobias Dickel, Philipp Kox, es fehlen Till Lutzer, Fin-Luca Siebert, Jan Roschig und Tristan Moritz (Foto: Gruppe-C / Studio Duisburg).

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