HSH: „25 Jahre – jetzt muss aber gut sein!“

Verfasst am: 2015-03-05  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Rumelner Turnverein

HSH: „25 Jahre – jetzt muss aber gut sein!“

Die einmal mehr prächtig aufgemachten „Vereinsmitteilungen“ des Rumelner Turnvereins (RTV) zeigen ihn, „HSH“, erstmals vorne, vorne auf der Titelseite.
Gemeint ist Heiner Schüren-Hinkelmann, der nicht unbedingt in der Öffentlichkeit stehen mag, obwohl er viele Verdienste hat. Er führte den RTV ein glattes Vierteljahrhundert mit viel Feingefühl und hat ihn zu dem gemacht, was er heute ist: ein Verein in der Vorwärtsbewegung, ein Klub mit über 2500 Mitgliedern in mittlerweile neun Abteilungen.
„25 Jahre im Amt - Wir sagen danke!“ titeln denn auch die Blattmacher um Nicole Lange und lassen sogleich den Boss zu Wort kommen: „Wie vor zwei Jahren angekündigt endet am 4. Mai 2015 mein Amt als 1. Vorsitzender des RTV.“ Dann der für viele Mitglieder inhaltsschwere Satz: „Ich stehe nicht mehr als Vorsitzender zur Verfügung.“ Nun, wer 25 Jahre an der Spitze steht („HSH“ folgte 1990 Klaus Schumann im Amt, der wiederum 1988 die langjährige „graue Eminenz“ Peter Leimkühler abgelöst hatte), darf und muss auch einen Schlussstrich ziehen dürfen.
Als 2000, der Rumelner Turnverein feierte just „100 Jahre“, der Chronist eine atemberaubende Analogie bemühte, konnte Heiner Schüren-Hinkelmann noch schmunzeln.
„Vor 100 Jahren führte ein Apotheker den RTV, jetzt tut er es wieder“, hob der Festredner an und verwies auf die Namen Hans Erkens und Heiner Schüren-Hinkelmann. Ersterer war der allererste Vorsitzende und zweitgenannter der Chef im Millennium-Jahr. Für Schüren-Hinkelmann war es ein kleines Jubiläum: Zehn Jahre hatte der hünenhafte Handballer und praktizierende Apotheker bereits auf der Habenseite, weitere Amtszeiten als Club-Chef sollten noch hinzukommen.
Dass ihn das Ehrenamt dann noch bis 2015 an den RTV binden sollte, war 1990 weder geplant noch gewollt. So gesehen ist es mehr als verständlich, wenn der Ur-Rumelner nun in der Club-Postille seinen Rücktritt ankündigt.
In den letzten 25 Jahren hat sich im Verein viel verändert. Neue Abteilungen und Gruppen wurden eingerichtet, es entstanden neue Sportflächen wie die Gymnastikhalle im Obergeschoss und jüngst die Kunstrasenfläche neben der Hausmeisterwohnung.
Der Verein, so ihr Chef, habe stets versucht, die Balance zwischen Leistungs- und Breitensport zu halten. In der Tat war von einer Olympiateilnahme bis hin zum Abstieg in die Kreisklasse B alles vertreten, was im Sport denkbar und möglich ist.
Zurück zu den Abschiedsworten im Club-Magazin. „Leider ist es bis zum heutigen Tag nicht gelungen, einen Nachfolger zu finden“, sinniert der Vorsitzende mit Blick auf das nachlassende Interesse an einem Ehrenamt. Doch wenn die Auguren nicht trügen, hat der Verein mindestens ein As im Ärmel. Da rackert zum Beispiel Paolo Sabella unermüdlich für die Belange des Clubs, andere versierte Sportsfreunde sind vorhanden. Sie alle werden angesprochen, die Suche läuft auf Hochtouren. Wer dann das wichtige Amt bekleiden wird, entscheiden am 4. Mai im RTV-Heim die Mitglieder.

Zum Bild:
Der Ist-Zustand beim RTV: Vorsitzender Heiner Schüren-Hinkelmann (links im Bild) und sein Stellvertreter Paolo Sabella


Auf Nimmer-Wiedersehen, liebe Gaststätte „Zur Post“!

Verfasst am: 2015-02-21  •  Autor: Ferdi Seidelt  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Auf Nimmer-Wiedersehen, liebe Gaststätte „Zur Post“!Auf Nimmer-Wiedersehen, liebe Gaststätte „Zur Post“!Auf Nimmer-Wiedersehen, liebe Gaststätte „Zur Post“!

Jetzt ist es weg! Das Traditionsgebäude an der Dorfstraße 60 in Rumeln gehört der Vergangenheit an. Bei so manchem „Ureinwohner“ dürfte der Abriss Emotionen wecken.
Langjährig wurde das Gebäude als Deckstation und als Gaststätte genutzt. Die Recherche war nicht einfach, doch der Rückblick dürfte stimmen: Vor langer Zeit gab es einen gewissen Peter Schmitz, der 1936 den „Jägerhof“ von Dietrich Bringsken übernahm, wie sich Zeitzeuge Peter Kraus im Gespräch mit LN erinnert. Nachfolger Sohn Gerd Schmitz wiederum erlebte, wie 1953 seine Gaststätte in „Zur Post“ umgetauft wurde.
Zwei Wirtsleute-Ären später (in letzterer wirbelte die beliebte Anneliese Stark) war es Gudrun Schüren, die über ein ganzes Vierteljahrhundert, von 1987 bis 2012, der Wirtschaft eine besonders herzliche und persönliche Note gab, es folgte noch Thorsten Alm (2012 bis 2014) – jetzt wird hier kein Bier mehr gezapft und kein Schnitzel mehr gebraten.
Das Grundstück und das Haus haben eine lange Vorgeschichte. Von 1896 bis 1953 befand sich auf dem Gelände die Hengststation des Rheinischen Landgestüts Wickrath (Pendant zum Westfälischen Landgestüt) – Rumeln entwickelte sich damals zum Zentrum der Pferdezucht. Die in diesem Gebäude betriebene Gaststätte erhielt den Namen „Jägerhof“, wo die Pferdezüchter aus dem südlichen Kreis Moers gerne einkehrten. Als 1953 das neue Postamt Dorfstraße/Ecke Potmannstraße eingerichtet wurde, lag es nahe, die Gaststätte in „Zur Post“ umzubenennen.
Der unvergessene Peter Wey recherchiert in einem seiner Bücher: „Durchschnittlich befanden sich zwei, drei Deckhengste dort und zwar schwere belgische Kaltblüter. Welche wirtschaftliche Bedeutung diese Einrichtung für das Dorf hatte, geht aus einem Beschluss des Gemeinderates vom 18. 2. 1898 hervor. Er bewilligte einen Zuschuss von jährlich 50 Reichsmark für erhöhte Hafer-Rationen, damit die Station immer mit guten leistungsfähigen Deckhengsten besetzt wird‘. Das hörten wohlhabende Pferdebesitzer gerne und manches gute Geschäft wurde an der Theke des ,Jägerhofs‘ abgeschlossen.“
Soweit die Blicke zurück: Auf dem freigeräumten Grundstück wird die Unternehmung Lampert-Projektbau heuer mit dem Objekt „Dorfterrassen“ aktiv.
Die „Dorfterrassen“ werden, so die Geschwister Susanne und Michael Lampert, „urbanes Wohnen in ruhiger Lage“ ermöglichen. Bis 2016 werden 22 Wohnungen in einem modernen Stadthaus entstehen. Die Wohnungen sind dann zwischen 69 und 124 qm groß und umfassen zwei, drei oder vier Räume. Neben einer exzellenten Ausstattung glänzt das Objekt durch eine Beheizung und Brauchwassererwärmung per Geothermie (Erdwärme), zudem werden die „Dorfterrassen“ als förderungsfähige KFW-70-Effizienzhäuser gebaut. Modernes Wohnen an einem historischen Ort!

Zu den Bildern:
Das Gebäude, wie es seit weit über 100 Jahren in den Köpfen der Leute verankert war. Und ein letzter Blick in den Schankraum der Traditionsgaststätte - hier saßen und tranken Rumelner Originale und die, die glaubten, es zu sein. Doch dann: Der Bagger hat ganze Arbeit geleistet, seit Februar 2015 liegt kein Stein mehr auf dem anderen.



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