Rumeln-Kaldenhausen – Markus Krebs gelandet!
Verfasst am: 2025-07-28 • Autor: Extra-Tipp • Fotos: Extra-Tipp



Klar, in dieser Wohnung muss er wohnen! Im Küchenfenster steht eine 0,5 l-Dose König Pilsener MSV Edition. Die für den guten Zweck. „Ist noch voll!“ Markus Krebs lacht – der Besuch zweier langjähriger Freunde hat begonnen.
Der eine ist Krebs, der national bestens bekannte Top-Comedian. Der andere ist „Mr. Rumeln-Kaldenhausen“, Ferdi Seidelt. Seit 46 Jahren ehrenamtlicher Kommunalpolitiker (NRW-Rekord), einst Chef der Fußball-Frauen, jetzt des Runden Tisches Rumeln-Kaldenhausen. Beide starten zu einer Sightseeing-Tour durch den Ort. Warum das? Unlängst haben Krebs, der gebürtige Neudorfer, und Gattin Jaqueline, gelernte Rumelnerin, ihr neues Eigentum in Kaldenhausen bezogen. Schon ist das Thema heiß: Rumeln hier, Kaldenhausen dort! Vor noch nicht langer Zeit haben sich beide Orte heftig beharkt. Alte Dorfrivalitäten halt. „Jacky“ weiß davon, Markus lernt hinzu, wird künftig darauf achten.
Um die Gemüter abzukühlen, cruisen Seidelt und Krebs zum alten Rathaus Rumeln-Kaldenhausen. Hier haben der von Seidelt geführte Runde Tisch ein Freiluftmuseum mit drei Gebäuden gebaut: Eine Wappenwand, die die Hochzeit von Rumeln und Kaldenhausen zeigt (1934), eine Bauern-Remise, die die einst vorhandenen 200 kleineren und größeren Höfe symbolisiert, und ein Bergbau-Stollen, der die dann folgende Ära der Zeche Fritz würdigt (1937 bis 1973). Geschichte als Blitzkurs, Schnelldenker Krebs zieht die Fakten genüsslich durch die Nase.
Dann die Phase, in der die Einwohnerzahlen im Ort förmlich explodierten. Nach den Kumpels, den Eisenbahnern, den Bayer-Leuten kommen die Metaller. Am Bonerthof entsteht die erste Krupp-Siedlung. Dort landet auch die neunköpfige Arbeiter-Familie Seidelt, das Elternhaus von Ferdi. Dort gibt es ein Glas Wasser, Krebs streicht Bruder Martin, der das Erbe hochhält, beim Kniffel die Chance - eines der legendären Gags des Witze-Profis.
Direkt daneben liegt der Sportplatz des FC Rumeln-Kaldenhausen. Einst führte MSV-As Gregor Grillemeier die dortigen Männer bis in die Landesliga, während an gleicher Stätte rund um Maren Meinert, Martina Voss, Inka Grings & Co. ein Frauenfußball-Wunder entstand, welches im Gewinn der UEFA Champions League gipfelte. Doch „Grille“ und „Vossi“ sind Geschichte, heuer gilt es, die Männer wieder in die A-Liga zu führen. Der Beitrag von Krebs: Mit seiner sehr erfolgreichen Firma „Brennholzverleih“ oder auch seinem neuen Programm „Bierschaum ist mein Lippenstift“ wird er Trikotsponsor. Klub-Chef Daniel Stöpke ist hin und weg.
Weiter geht’s zur Event-Location „Waldborn“! Über viele Jahre hatte Seidelt dort alle Jobs gemacht: zuerst Spüljunge, dann Hilfskoch, später Holzfäller und Haushandwerker. Beide treffen auf Murat Hizardere, der mit einem unglaublichen Kraftakt die morbiden Gebäude rettete und dort mit Tochter Merve Kocar das Kult-Erbe der Familie Dimmer weiterführt. Der Clou: Auf Idee von Seidelt werden Krebs und „Waldborn“-Crew für die heimische Bevölkerung kurz- und mittelfristig spezielle Best-Of-Markus-Krebs-Auftritte anbieten. So lernen noch mehr Menschen den wiederauferstandenen „Waldborn“-Mythos und ihren populären Mitbürger neu und näher kennen…
Die Zeit ist wie im Flug vergangen. Nach weiteren Stationen auch in Kaldenhausen (!) ist Krebs „wuschig“. Seine Agentin ruft an, neue Bühnen-Jobs drohen. Und auch weitere TV-Arrangements. Das Leben eines Stars ist halt nicht einfach, insbesondere wenn man auf Youtube auch schon einmal sechs Millionen Aufrufe hat…
Zu unseren Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
Bild 1: Die Rumeln-Kaldenhausen-Größe Ferdi Seidelt und Comedy-Star Markus Krebs sind beste Freunde seit langem. Beide waren oft beim MSV, auch schon in Wacken. Im „Waldborn“ werden sie wieder zusammenarbeiten.
Bild 2: Da war Kniffel-Experte und Krebs-Fan Martin Seidelt leicht perplex. Bei einem Überraschungsbesuch streicht ihm der Comedian die Chance. „Damit Du in der Not immer weißt, wie Du Dich sicher retten kannst.“
Bild 3: Auf der legendären Anlage des FC Rumeln-Kaldenhausen besprechen Krebs und der Klub-Chef Daniel Stöpke Details, wie die Männer möglichst rasch die B-Liga verlassen, also aufsteigen können.
Bild 4: Der Kult-Treffpunkt „Waldborn“ macht den nächsten Schritt. Wenn alles nach Plan geht, können bald 400, 500 Fans ihren Gute-Laune-Gott sehen. Unser Bild zeigt ihn mit Gastgeber Murat Hizardere.
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RTV – immer ein Wellental der Gefühle!
Verfasst am: 2025-07-21 • Autor: Ferdi Seidelt • Fotos: Seidelt/Seidelt-Archiv



Drei Messen sind bereits gelesen. Großartige Sommerfeste bejubelten den TVK (120 Jahre), FCRK (70 Jahre) und ASV (65 Jahre). Die Mutter aller Vereine, der Rumelner Turnverein, feiert „125 Jahre“ jetzt im September mit einer Sportwoche am Platz und einer Party im Haus Waldborn.
Der nun an Facetten nicht arme Verein lebt aber auch den würdigenden Blick zurück und hat Ferdi Seidelt gebeten, die Chronik „125 Jahre Rumelner Turnverein“ zu schreiben. Die Aufgabe ist anspruchsvoll, doch Journalist Seidelt kennt den Ort, die Menschen und den Sport hervorragend.
Hier schon einmal einige Gegebenheiten, die aufzeigen, warum und weshalb der heute 3000 Menschen zählende Verein (elf Abteilungen) in der Sportszene Kult ist.
Gegründet wurde der Verein 1900 in der Gaststätte „Zur Linde“ (heute Abend-Café). Doch nicht etwa aus Langeweile, sondern mit einem ernsten Hintergrund: Nun, dieser ist historisch verbrieft: Der deutsche Pädagoge, Publizist und Politiker Friedrich Ludwig Jahn kämpfte zu Zeiten der napoleonischen Fremdherrschaft und Kleinstaaten für eine nationalstaatliche Identität Deutschlands und rief zu diesem Zweck die Turnbewegung ins Leben. In der „Linde“ spürten dies 30 junge Männer – „Turnvater Jahn“ hatte weitere Freunde.

Trainiert wurden die Turner draußen auf der Wiese und gleich nebenan im Hegger'schen Saal (später unter anderem Kino, heute Kulturspielhaus). Nach dem 2. Weltkrieg turnten die RTV-Aktiven im Saal von Haus Waldborn, genau an der Stelle, wo am 20. September die Mitglieder feiern werden. Die erste Rumelner Turnhalle wurde 1958 an der Marienfeldschule gebaut. Ab da wurde nicht mehr im Saal oder Freien geturnt, sondern mit Hallenboden unter den Füßen und Dach überm Barren. Ab diesem Zeitpunkt war der RTV über Jahre der erfolgreichste Kunstturnverein im Turngau Moers und im Rheinischen Turnerbund.
Doch es drängten weitere Sportarten in den Verein. Ganz vorne zu nennen der Feldhandball, dem nach dem 2. Weltkrieg Bauer und Bürgermeister Dietrich Bonert einen Platz direkt neben seinem Hof zur Verfügung stellte. Das war wohl so inspirierend, dass die muskelbepackten Werfer ab 1948 fünf, sechs atemberaubende Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse hatten.
Es hatte schon etwas an sich, wenn die "Welt" als führende Zeitung nach dem Heimspiel-Sieg am 6. Februar 1949 gegen den späteren Deutschen Meister RSV Mülheim voller Respekt schrieb: "Wer kennt schon das kleine Dorf, das so eine Handballmannschaft hervorbringt!" Die Rheinische Post widmete trotz des damaligen Papiermangels dem Rumelner Sensationssieg am nächsten Tag einen großen Bericht, in dem es vor Ehrerbietung nur so qualmte.
Und da Feldhandball zu dieser Zeit absolut und überhaupt von Deutschland dominiert wurde, war der RTV nach seinem Hammer gegen Mülheim für einige Zeit die beste Vereinsmannschaft der Welt. Dass am Platz bis zu 3500 Menschen die Mannschaft feierten, wo doch Rumeln allein zu dieser Zeit kaum mehr Einwohner hatte, sagt alles!
Der heutige Sportplatz konnte - nach entsprechender Bauzeit - im Rahmen einer mehrtägigen Sportveranstaltung am 29., 30. April und 1. Mai 1972 feierlich seiner Bestimmung übergeben werden. Bürgermeister Edmund Pilarczyk belobigte den RTV mit den Worten, dass jener "eine notwendige Ergänzung des Arbeitslebens in unserer mechanisierten und automatisierten Welt" sei. Es sei eine feine Leistung des Vereins, dass er die bisherigen Anlagen am Waldborn von Grund auf erneuern wolle, um sie für die Zukunft fit zu machen.
Für den Chronisten ist das Sportplatzwunder am Waldborn bereits die vierte Anlage des RTV. Fassen wir noch einmal zusammen: Platz eins in den 1920er Jahren war eine Wiese in Rumeln-Dorf, Platz zwei später die Bonert-Fläche an der Moerser Straße. Die "RTV-Kampfbahn" im Feld mit einer 350-Meter-Laufbahn wurde 1950 eingeweiht. Und schließlich lief 1972 die neue B-Anlage vom Stapel - mit 400-Meter-Bahn, Sprunggruben, Kugelstoßringen und einem 40 x 20 m großen Hartplatz.
Zu den Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 - Turnen! Nach einigen abenteuerlichen "Turnhallen" (Hegger'sche Saal, Haus Waldborn" war es im Oktober 1958 so weit: Die Turner in Rumeln-Kaldenhausen hatten in der Marienfeldschule eine würdige Heimat (Foto: Seidelt-Archiv).2 - Handball! Der wohl beste RTV-Werfer aller Zeiten war Top-Torjäger und Strafwurf-Spezialist Dieter Bringsken (unser Schnappschuss aus der Oberliga-Saison 1954 zeigt ihn rechts mit Torwart Horst Drübert) (Foto: Seidelt-Archiv).
3 - Leichtathletik! Ein wichtiges Datum war 1960, denn justament wurde der Grundstein für das neue Vereins- und Jugendheim am Waldborn gelegt. Es dauerte bis 1972, dann war der leichtathletikgerechte Sportplatz fertig (Foto: Seidelt-Archiv).
4 - Schwimmen! 1972 wurde das Hallenbad eingeweiht, bereits 2014 abgerissen. Unser "Abschiedsfoto" von der Startblockreihe zeigt das große Bassin, links davon das Lehrschwimmbecken (Foto: Ferdi Seidelt).
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