Zentrales Sprachrohr – das Löwen-Echo!

Text: Ferdi Seidelt

Stadionzeitung! Stadionheft! Stadionmagazin! Solch' lobenswerte Produkte werden speziell von Fußballvereinen vor jeder Begegnung herausgegeben und informieren den Besucher über alles Wissenswerte rund um das anstehende Spiel. Bekannte Magazine im Männerbereich sind beispielsweise das „Fohlen-Echo“ von Borussia Mönchengladbach und die „Kurze Fuffzehn“ von Rot-Weiss Essen. Während das (1965 anlässlich des Aufstiegs in die Bundesliga von Günter Netzer gegründete) Bökelberg-Magazin das Maskottchen, ein Fohlen, im Namen berücksichtigt, stammt der Titel des erstmals 1967 von Rot-Weiss Essen verbreiteten Hefts aus dem Bergbau, die Kumpel bezeichneten ihre kleinen, viertel-stündigen Ruhepausen als „kurze Fuffzehn“.

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Als der FC Rumeln-Kaldenhausen 1993 in die Bundesliga aufstieg, stellte sich auch an den Wieen die Frage nach diesem Zuschauer-Service. Um es vorwegzunehmen: Magazin-Geburtshelfer Klaus Till legte von Beginn an die Latte hoch auf; die, die ihm in der Funktion folgten, mussten sich da schon gehörig strecken. Das DIN-A-5-Heft gab es von 1993 bis 2013, also vom ersten bis zum letzten Tag. Zehn Jahre nach dem ersten Exemplar verglich das „Deutsche Programm Magazin“ (DPM) die nationalen Spiel-Publikationen der Fußball-Frauen und fand schmeichelnde Worte für den FCR-Anzeiger: „Der klare Aufbau und die Themenvielfalt lassen erkennen, dass das ausgezeichnete Heft von Insidern gemacht wird. Neben aktuellen Nachrichten rund um den Verein mit interessanten Informationen auch aus der Nachwuchsabteilung besticht das Produkt durch seine umfangreiche Statistik zur aktuellen Situation. Aufgelockert wird das auf Kunstdruckpapier gedruckte Heft durch interessante Szenenfotos aus der letzten Partie. Ohne Zweifel, eines der Spitzenhefte der Liga.“ Die Macher des DPM setzten das „Löwen-Echo“ auf einer Stufe mit der „Turbine“ (Potsdam), leicht hinter dem Heft des FFC Frankfurt.

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Bis zu Beginn der zweiten Bundesliga-Saison des FC Rumeln-Kaldenhausen 1994/1995 das erste „Löwen-Echo“ die Druckwalzen verließ, hatte Till kräftig zu rudern, um am Sonntag, 15. August 1993, 11 Uhr, gegen den KBC Duisburg einen vorzeigbaren Vorgänger verteilen zu können. Mit Kopierpapier, Schreibmaschine und Klammeraffe gab es 44 Seiten mit sorgsam gesammelten Daten und Fakten, 34 Anzeigen und einen Siegmund-Ferber-Cartoon als Beileger on top. Mithin verdeutlichte bereits der ultimative Erstling, worum es bei einem Stadion-Magazin stets geht: den werten Gast mit erstklassigen und tiefenscharfen Informationen versorgen, die Sponsoren, die den Laden ja finanzieren, ins rechte Licht rücken, Werbepakete absichern und last but not least den Verein prominent und professionell darstellen.

Nachdem im ersten Jahr von „FC Rumeln-Kaldenhausen und Damen-Fußballbundesliga“ das informative Magazin, wie beschrieben, mehr oder weniger mit Bordmitteln zusammengezaubert worden war, präsentierten Till und Friedhelm Käßberg am Sonntag, 21. August 1994, 11 Uhr, gegen Wattenscheid 09 das erste „Löwen-Echo“. Wieder 44 Seiten, erneut 34 Werbeeinblendungen und jede Menge Lesestoff. Jetzt zeigte sich der Zuschauer-Service in schönem Fotosatz und auf der Titelseite gab es die Vereinsfarbe grün. Das Heft bestand in dieser Form - unter Leitung des FC Rumeln beziehungsweise des FCR Duisburg - sieben Jahre, bis einschließlich 2000/2001.

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Zehn Jahre verwöhnte dann das „Löwen-Echo“ unter Leitung des Seidelt-Verlags die Gäste. Für den gerade gegründeten FCR 2001 Duisburg wurde, der 1. Spieltag gegen den 1. FC Saarbrücken am 19. August 2001 stand an, noch in der Nacht zuvor in den Räumen von Vorständler Hape Agreiter kopiert und geklammert - so wie acht Jahre zuvor bei Till in der Küche. Doch bereits am 2. September 2001 gegen den Hamburger SV legte Aufsichtsrat Ferdi Seidelt, auch der Verfasser dieser Zeilen, ein gestyltes Heft vor, welches die Echo-Tradition zuerst einmal nahtlos fortsetzte. 2009 wurde das Heft farbig, 2010 erhielt es ein noch flotteres Layout.

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Bleibt zu berichten, dass ab 2011/2012 wieder der Verein das Magazin verlegte. Insbesondere die exzellenten Texte von Journalist Rainer Zimmermann, das rassige Outfit und die pralle Fülle an Artikeln sorgten dafür, dass auch das letzte Heft noch, am Sonntag, 8. Dezember 2013, gegen FF USV Jena, einen würdigen Schlusspunkt setzte. Zwei Jahrzehnte „Löwen-Echo“ waren Geschichte. Wie auch bald die Löwinnen selbst.

Die „Löwen-Echo“-Parade (zum Vergrößern bitte anklicken):
Zum Start in das Abenteuer Bundesliga am 15. August 1993 gegen den KBC Duisburg gibt es ein liebevoll gebautes Handmade-Heft.

Das erste Löwen-Echo erscheint am 21. August 1994 zum Spiel gegen Wattenscheid 09, es soll ein langes Leben haben.

Der FCR 2001 Duisburg legt, nach einem improvisierten Start-Heft, am 2. September gegen den HSV seinen Erstling vor.

2009 ist es soweit – der Vier-Farb-Offset-Druck ist nunmehr verhältnismäßig schnell und einigermaßen preiswert zu haben.

Noch im Seidelt-Verlag erfolgt in der Spielzeit 2010/2011, hier das Heft gegen Leverkusen, ein größeres Relaunch.

Das „Löwen-Echo“ der letzten 2,5 Jahre zeigt sich mit dem Saisonauftakt 2011/2012, zu sehen ist das Leipzig-Heft, bissig.


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