Rumeln-Reiter jetzt mit Kaldenhausen-Fahne

Verfasst am: 2019-12-23  •  Autor: Ferdi Seidelt, Wochenanzeiger  •  Fotos: Ferdi Seidelt

Rumeln-Reiter jetzt mit Kaldenhausen-FahneRumeln-Reiter jetzt mit Kaldenhausen-Fahne

„Schreiner Rainer, wir brauchen eine Vitrine, hinten Holz, vorne Glas!“ Irgendwie können die Pferdefreunde in der vollbesetzten Gaststätte des Reit- und Fahrvereins Ziethen 1884 den Ruf ihres Vorsitzenden Dr. Peter Maas nicht so richtig einordnen. Auch Tischlermeister Rainer Lintz nicht, der es sich gerade an der Theke mit einem Pilsken gemütlich gemacht hat.
Viele sind gekommen, um an den 19. Dezember 1999 zu denken. An diesem Tag zog die große Rumelner Reiterfamilie mit Pauken und Trompeten aus ihrem in die Jahre gekommenen Gebäude neben der RTV-Sportanlage in ihr neues Domizil an der Leutfeldstraße. Zuvor hatten fleißige Hände den alten Hülsenhof auf Vordermann gebracht, neue Gebäudeteile hinzugefügt und eine Reitanlage par excellence aus dem Boden gestampft. Der Verein hat deshalb zum kleinen Jubiläumsumtrunk eingeladen, eine feine Sache. Doch was ist mit diesem Glasschrank?
Jetzt bringt Dr. Maas das Kaldenhausener Bauerngeschlecht Sauels von der Traarer Straße ins Spiel. Und den Reiterverein Blücher Kaldenhausen 1924. Der hatte wie einst die Kavallerie eine Standarte. Mit allem Drum und Dran. Der nicht gerade kleine Reitverband hielt indes nicht lange, kurz nach dem Krieg löste er sich auf. In all dieser Zeit und auch später verwahrte Johannes Sauels, selbst aktiver Reiter, die aufwändig hergestellte Flagge, pflegte und hegte sie mit preußischen Tugenden. Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher hätte es mit Freude gesehen. Reitergeneral Hans Joachim von Ziethen aus dem Busch natürlich auch.
Viele Jahre später sehen Witwe Maria und Sohn Heiner Sauels den Zeitpunkt gekommen, das Signum der Kaldenhausener Reiter den Rumelner Ziethen-Leuten als Schenkung zu übergeben. Und da diese den kulturhistorischen Wert des Tuchs von Beginn an richtig bewerten, wird klar, warum der Tischler nun einen Schaukasten liefern soll. Und Heimatforscher Heinz Billen eine knackige Rede zum Thema hält: Vortrag Heinz Billen am 19. Dezember 2019
So gesehen werden Rumeln und Kaldenhausen gewissermaßen postum via Fahnenkasten eine reiterliche Doppelgemeinde. Die Bevölkerung hat dazu einen blendenden Rahmen geliefert. Weit über 500 Mitglieder zählt der Reit- und Fahrverein – mehr als die Hälfte sind unter 21 Jahren.
Der Reit- und Fahrverein Ziethen ist einer der wenigen Reitställe am linken Niederrhein, der einen FN-anerkannten Ausbildungsbetrieb mit FN-qualifizierten Reitlehrern betreibt (FN = Deutsche Reiterliche Vereinigung). Derzeit stehen neun Schulpferde unterschiedlichster Größe und Ausbildung zur Verfügung. So können auch Anfänger, die noch nie auf einem Pferd gesessen haben, an der Longe ihre ersten Übungen machen, um ein Gefühl für die Reiterei zu entwickeln.
Auch bereits fortgeschrittenen Reitern, die aus verschiedensten Gründen kein eigenes Pferd besitzen, stehen ausgebildete Pferde für die Dressur, den Springsport und Breitensport-Events zur Verfügung.

Zu den Bildern (zum Vergrößern bitte anklicken):
1 – Als die Standarte hereingewinkt wird präsentiert Ziethen-Vorsitzender Dr. Peter Maas die Daten und Fakten der kurzzeitigen Kaldenhausener Hufeisen-Konkurrenz.
2 – Bauernsohn Heiner Sauels und der renommierte Heraldiker und Heimatforscher Heinz Billen posieren mit einem Tuch, das bis letzte Woche noch als verschollen galt.

Sommerfest 2023

Sommerfest 2023 Sommerfest 2023 Sommerfest 2023 Sommerfest 2023 Sommerfest 2023 Sommerfest 2023

Login

Benutzer:

Passwort:

Passwort vergessen?